12. Mai 2025

Nachbericht des VII. Internationalen Woelfl-Symposiums im Woelfl-Haus Bonn Nachbericht des VII. Internationalen Woelfl-Symposiums

Hervé Audéon, Margit Haider-Dechant, Gudrun Gersmann, Ursula Sautter, Christina Schröer, Hubertus Kohle.png
Hervé Audéon, Margit Haider-Dechant, Gudrun Gersmann, Ursula Sautter, Christina Schröer, Hubertus Kohle.png © Daniela Heldt
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Vom 2. bis 4. Mai fand im Woelfl-Haus Bonn das VII. Internationale Woelf-Symposium statt, mit freundlicher Unterstützung des Centre-Ernst-Robert Curtius (CERC) der Universität Bonn. An drei Tagen befassten sich Vorträge, Lecture Recitals und Konzerte von Referent:innen und Künstlern aus insgesamt 12 Ländern mit Josef Woelfls Pariser Lebens- und Schaffenszeit. Von 1801 bis 1805 wurde Woelfl bei Auftritten in der französischen Hauptstadt als österreichischer Pianist gefeiert und publizierte mehrere größere Instrumentalwerke, darunter auch zwei Opern. Viele Beiträge betonten die große Bedeutung der deutsch-französischen Zusammenarbeit für die Aufarbeitung des gemeinsamen musikalischen Erbes ebenso wie des zeithistorischen Kontextes der Französischen Revolution bzw. der napoleonischen Zeit. Die Kooperation mit Forschenden aus Frankreich soll auch über den Austausch beim Symposium selbst weiter vertieft werden.

Im Anschluss an die feierliche Eröffnung des Symposiums im Gobelin-Saal des Alten Rathauses am Freitag, den 2. Mai, durch Bürgermeisterin Dr. Ursula Sautter, fanden die wissenschaftlichen Vorträge und musikalischen Aufführungen im Woelfl-Haus in Bonn-Lessenich statt. Unter anderem gaben Margit Haider-Dechant, Leiterin des Woelfl-Hauses und Lehrende der Universität Bonn, und Anna Petrova-Forster zunächst einen inhaltlichen Überblick über Woelfs Pariser Jahre. Musikalisch endete der erste Tag mit einem Lecture Recital von Artem Belogurov am Hammerklavier.

Am Samstag wurde Woelfls Schaffen in Paris insbesondere aus musikwissenschaftlicher Perspektive beleuchtet, u.a. mit Vorträgen von Hervé Audéon (Bibliothèque nationale/CNRS Paris), Balázs Mikusi (Mainz) und Praxedis Hug (Bern). Der Tag endete mit einem eindrucksvollen Trio Konzert. Der dritte und letzte Tag des Symposiums stand im Zeichen der historischen, politischen und künstlerischen Entwicklungen in Frankreich rund um Woelfls Aufenthalt. CERC-Geschäftsführerin Christina Schröer stellte im Rahmen ihres Vortrags „Wie stabilisiert man eine zerrissene Gesellschaft? Die Republik des Directoire, von Robespierre zu Bonaparte (1794–1799)“ dar, wie die republikanische Regierung des Direktoriums in der Spätphase der Revolution versuchte, die Fraktionskämpfe zwischen Anhängern der Monarchie und der radikalen Republik zu beenden, am Ende aber scheiterte. Gudrun Gersmann (Köln), Hubertus Kohle (München), Ingrid Bodsch (Bonn) u.a. ergänzten das Bild mit Referaten zur französischen Kulturpolitik im Rheinland, zu Woelfs Zeitgenossen Jacques Louis David sowie zur Rezeption seiner Auftritte und Werke. Im Rahmen einer Table ronde bekräftigten alle Teilnehmer:innen das große Interesse, die deutsch-französische Zusammenarbeit auch über das Symposium hinaus fortsetzen zu wollen und identifizierten Desiderata der Forschung, die es zukünftig weiter aufzuarbeiten gilt.

Zum Abschluss führte der italienische Pianist Adalberto Maria Riva in zwei Sonaten Woelfs aus der Pariser Zeit ein, die er anschließend eindrucksvoll auf dem Konzertflügel des Woelfl-Hauses zur Aufführung brachte. Die Internationale Joseph-Woelfl Gesellschaft e.V. und die Joseph-Woelfl-Gesellschaft Bonn e. V. haben es sich zur Aufgabe gemacht, das musikalische Erbe Joseph Woelfls zu bewahren, zu erforschen, es einem breiten Publikum zu vermitteln und lebendig zu halten.

Begrüßung von Christina Schröer.png
Begrüßung von Christina Schröer.png © Daniela Heldt
Vortrag von Hervé Audéon.png
Vortrag von Hervé Audéon.png © Daniela Heldt
Fragerund im Anschluss an den Vortrag von Christina Schröer
Fragerund im Anschluss an den Vortrag von Christina Schröer © CERC
Praktische Beispiele am Klavier
Praktische Beispiele am Klavier © CERC
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